Pressemitteilung der ÄGGF
Die Ärztliche Gesellschaft zur Gesundheitsförderung (ÄGGF) baut langjähriges
Engagement zur HPV-Impfaufklärung weiter aus
8 von 10 Personen infizieren sich im Laufe ihres Lebens bei sexuellen Kontakten mit HPV (Humane Papillomviren). Mögliche gesundheitliche Folgen sind meist nicht ausreichend bekannt. Neben Condylomen und Krebsvorstufen erkranken jedes Jahr allein in Deutschland ca. 7.800 Menschen an HPV-bedingtem Krebs.
Nach wie vor wissen sehr viele Eltern und Jugendliche nicht, dass HPV auch für Jungen und Männer ein großes Risiko darstellt. „Es kursieren zu viele Falschinformationen im Netz“, stellt Dr. Heike Kramer, Vorsitzende der ÄGGF, besorgt fest. „Denn HPV verursacht nicht nur Zervixcarcinome“, betont Kramer.
Auch wenn das Zervixcarcinom das häufigste HPV-bedingte Malignom darstellt, können ebenso bei Frauen Vulvacarcinome, bei Männern Peniscarcinome und bei beiden Geschlechtern maligne Anal- und Oropharyngealtumore sowie Condylome durch eine persistierende HPV-Infektion verursacht werden. Die HPV-Impfung ist deshalb auch für Jungen sehr wichtig.
Bisher lassen sich noch zu wenige Jugendliche impfen. Laut Robert Koch-Institut (RKI) ist nur knapp jedes zweite Mädchen unter 17 Jahren vollständig geimpft. Und obwohl die Impfung gegen Humane Papillomviren seit Januar 2019 auch für Jungen im Alter von 9 bis 14 Jahren (Nachholimpfung bis 17 Jahre) zur Kassenleistung gehört, wissen nur sehr wenige Jungen bzw. deren Eltern davon.
Zusammen mit der BAHN-BKK hat die ÄGGF nun in diesem Jahr zur Intensivierung ihrer langjährigen HPV-Impfaufklärung eine neue Kampagne gestartet. Ziel des Projekts „SPIKE“ – „Sexualität, Pubertät, Impfen: Kenne deinen Körper“ ist die frühzeitige Aufklärung über HPV für Kinder und Jugendliche der Klassenstufen 4–7 und deren Eltern.
Als Begleitmaterial zum Unterricht haben ÄGGF und BAHN-BKK einen altersentsprechenden Flyer für Schülerinnen und Schüler entwickelt, der leicht verständlich ist und im jugendlichen Design die wichtigsten Fakten zu HPV und der HPV-Impfung vermittelt. Zusätzlich wurde für Eltern, Erziehungsberechtigte und Lehrkräfte ein Flyer mit weiterführenden Informationen zum Thema entwickelt.
Unter dem Motto: „Gesundheit weiterdenken“ klären die Ärztinnen und Ärzte der ÄGGF in ihren ärztlichen Informationsstunden zur Prävention und Förderung der sexuellen und reproduktiven Gesundheit Schülerinnen und Schüler u. a. über die Risiken von HPV auf. Insbesondere geht es im Unterricht darum, Kinder und Jugendliche für einen verantwortungsvollen Umgang mit sich und anderen zu sensibilisieren und auf Präventionsmöglichkeiten wie z. B. die rechtzeitige HPV-Impfung möglichst vor Aufnahme erster Sexualkontakte aufmerksam zu machen.
Kurzporträt ÄGGF
Die Ärztliche Gesellschaft zur Gesundheitsförderung e.V. (ÄGGF) ist ein gemeinnütziger Verein mit ca. 80 Ärztinnen und Ärzten im gesamten Bundesgebiet. Wir machen uns dafür stark, dass insbesondere Kinder und Jugendliche gesundheitsbewusst und verantwortungsvoll mit sich und anderen umgehen. „Den eigenen Körper mit seinen Fähigkeiten und Bedürfnissen kennen, schätzen und schützen lernen“ – das ist die Botschaft der ÄGGF.
Von Gesundheitsförderung über Pubertät, Fertilität bis hin zu Sexualität – wir informieren wissenschaftlich fundiert und altersangepasst.
Jedes Jahr erreicht die ÄGGF mit ihren ärztlichen Informationsstunden an Schulen ca. 80.000 junge Menschen. Damit wir so erfolgreich weitermachen können und noch mehr junge Menschen in ihrer Adoleszenz begleiten können, freuen wir uns jederzeit über Spenden und neue engagierte Ärztinnen und Ärzte.
Weitere Informationen zur ÄGGF unter www.aeggf.de.