Masernimpfpflicht: Was hat sie gebracht?

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2020 wurde in Deutsch­land die Masern­impf­pflicht eingeführt. Der Frage, was sich seitdem bei den Schutz­impfungen von Kindern verändert hat, geht ein ePaper der BARMER nach, das im Rahmen des Arznei­mittel­reports 2024 veröffentlicht wurde.

Dabei werden die Impfraten für Schutz­impfungen, zum Beispiel gegen Tetanus, Diphtherie und Masern, darge­stellt und regionale Besonder­heiten betrachtet. Zentrales Ergebnis der Analyse der BARMER-Routine­daten ist, dass die angestrebten Impfquoten für die 13 empfohlenen Impfungen zur Grund­immu­ni­sie­rung bei keiner Impfung erreicht werden, auch nicht für Masern nach Einfüh­rung der Impfpflicht. Die niedrigsten Impf­quoten weist die Impfung gegen Rota­viren auf, auch wenn hier in den letzten Jahren eine kontinu­ierliche Zunahme zu ver­zeich­nen war. Hinzu kommt, dass bei fast allen frei­willigen Impfungen nach der Ein­füh­rung der Masern­schutz­impfung ein Rückgang der Impf­rate festzu­stellen ist.

Auch in Ländern mit uneinge­schränk­tem Zugang zu Impfungen treten Ausbrüche von durch Impfung vermeid­baren Krank­heiten auf, weil die Impf­bereit­schaft und die Impf­quoten nicht so hoch sind, wie es für die grund­sätz­lich mögliche Kon­trolle der ver­meid­baren Krank­heiten erforder­lich wäre. In Europa wurden 2023 in 41 Ländern 60.860 Masern­fälle und 13 tödliche Verläufe berichtet (Muscat et al., 2024). Trotz der Ver­füg­bar­keit einer sicheren und wirk­samen Impfung stieg weltweit die Anzahl der Todes­fälle durch Masern im Jahr 2022 im Ver­gleich zum Vorjahr um 43 % (Rubin, 2024; Wong, 2024).

» Zum Arzneimittelreport (Fokus Impfen)

Quelle: BARMER Arzneimittelreport, Fokus: Schutzimpfungen bei Kindern: Was hat die Masernimpfpflicht verändert?