Knochengesundheit: ein verstecktes Risiko durch Radsport?
Aktuell kann man Athletinnen und Athleten verschiedenster Sportarten bei Olympia in Paris bestaunen. Die gebotenen Leistungen sind beeindruckend, aber wie steht es eigentlich um ihre Gesundheit? Dass die körperlichen und psychischen Belastungen im Hochleistungssport extrem sind, streitet wohl kaum jemand ab. Weniger bekannt ist jedoch, dass manche Sportarten körperliche Folgen nach sich ziehen können, an die auf den ersten Blick nicht gedacht wird. Ein Beispiel: Radsport und Knochengesundheit.
Unsere Knochen befinden sich im ständigen Umbau, sie werden von Osteoblasten auf- und von Osteoklasten abgebaut. Überwiegen die abbauenden Prozesse, verringert sich die Knochendichte – mittelfristig kann sich eine Osteoporose entwickeln und die Anfälligkeit für Frakturen steigt. Neben Faktoren wie Ernährung, Geschlecht, Hormonen und der Einnahme bestimmter Medikamente haben auch die ausgeübten körperlichen Aktivitäten und Sportarten einen entscheidenden Einfluss auf den Knochenstoffwechsel. Sportarten, bei denen hohe mechanische Reize auf den Körper wirken, wie z. B. Krafttraining, Fußball oder Volleyball, haben einen knochenschützenden Effekt.1
Beim Straßenradsport hingegen fehlt dieser Reiz. Dazu kommen Kalorienrestriktion und ein hoher Trainingsumfang, weshalb die Regenerationsphase vorwiegend im Sitzen oder Liegen verbracht wird. In der Summe werden knochenabbauende Prozesse begünstigt, die Knochendichte verringert sich.2 Für diese Sportlerinnen und Sportler ist es daher wichtig, durch geeignetes Alternativtraining (z. B. Krafttraining oder Joggen) dem Knochenabbau entgegenzuwirken und auch die anderen Faktoren, wie etwa die Ernährung, hinsichtlich der Knochengesundheit zu optimieren.
Quellen:
1 https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/15746998/
2 https://bmcmedicine.biomedcentral.com/articles/10.1186/1741-7015-10-168