Mit wenig Aufwand mehr Homeoffice

      Der Hausarzt     Impfen

Fachkräftemangel bei MFA, Work-Life-Balance, Aufhebung der Residenz­pflicht: Es gibt viele Gründe, warum Homeoffice auch für Praxis­teams attraktiv ist. Dennoch machen es wenige. Mit überschaubarem Aufwand können Ärztinnen und Ärzte auch außerhalb der Praxisräume einige Praxistätigkeiten erledigen. Hierzu braucht es vor allem eine richtig aufgestellte IT – und das muss nicht teuer sein. Auf www.hausarzt.digital geben die Allgemeinmediziner der „Rauchenden Köpfe“ eine grobe Schätzung für die Einrichtung eines Arbeitsplatzes zuhause.

Für die Heimarbeit sind vier Schritte nötig:

  1. Fernzugriff einrichten: Hierzu eignet sich bei Windows-Systemen das kostenfrei bereits mitgelieferte Remote Desktop Protokoll (RDP). Mit RDP kann man vom Computer im Homeoffice (PC-H) auf den Computer in der Praxis (PC-P) zugreifen und daran arbeiten, als säße man real davor, obwohl man örtlich getrennt ist! Ist der Computer in der Praxis ein „echter PC“, muss dieser angeschaltet sein und kann in der Praxis nicht zeitgleich benutzt werden
  2. Fernzugriff sichern: Hierzu benötigt man ein Virtuelles Privates Netzwerk (VPN). Vereinfacht gesagt wird vom PC-H im Heimnetz eine verschlüsselte und sichere getunnelte Verbindung zum PC-P im Praxisnetz hergestellt, auf die andere nicht zugreifen können.
    Neben kostenpflichtigen proprietären Lösungen, die oft etwa der Router-Hersteller bereitstellt, gibt es kostenlose Open Source Software für eine sichere Verbindung (diese können aber ggf. mehr Konfigurationszeit und Kosten bei der Einrichtung bedeuten!).
  3. Home-PC mit Praxisnetz verbinden: Technisch muss der PC-H noch von außerhalb das Praxisnetz im Internet finden. Dazu brauchen Sie eine „feste IP“ (bieten Telefonanbieter meist als Option an) oder eine Softwarelösung, die Router oder dynamischer DNS-Dienst bereitstellen. Ob Einstellungen an der Praxis-Firewall nötig sind, ist immer individuell vor Ort zu klären.
  4. Telefon-Anbindung des Heimarbeitsplatzes einrichten: Technisch sehr einfach und für den Start zu empfehlen geht es mit einer temporären Rufweiterleitung. Dies kann je nach Vertrag kosten. Unbedingt sollte die Nummer für ausgehende Anrufe unterdrückt werden.

Alternativ zur Rufumleitung kann eine IP-Telefonie eingerichtet werden, etwa über das RDP. Dafür muss die Telefonanlage der Praxis IP-fähig sein. Dann kann jeder Praxis-PC mit kostenloser Software und einem günstigen Headset zu einem „Softphone” aufgerüstet werden. Die „Rauchenden Köpfe“ bieten eine Anleitung zur Einrichtung von „Softphone“ an.