Antikörpertests: Aufklärung verbessern mit neuer Patienteninfo
Antikörpertests: Aufklärung verbessern mit neuer Patienteninfo
Laut dem Medizinischen Dienst des GKV-Spitzenverbandes (MDS) gibt es beim Umgang mit COVID-19-Antikörpertests Verbesserungspotenzial. Das wurde nun bei der Vorstellung des IGeL-Reports 2020 deutlich. Das Problem: Einerseits bieten viele Praxen den Antikörpertest an. Andererseits werden Patienten dann aber mit der Interpretation der Ergebnisse allein gelassen und nicht über die Risiken, etwa von häufig vorkommenden falsch positiven Befunden, aufgeklärt.
„Der Hausarzt“ und das Institut für hausärztliche Fortbildung (IHF) stellen eine Patienteninfo zu Antikörpertests zur Verfügung. Diese kann kostenfrei heruntergeladen und mit dem Praxisstempel individualisiert werden.
In einer stichprobenartigen Recherche von 50 ärztlichen Praxen war das Team des IGeL-Monitors der Frage nachgegangen, welche Antikörpertests Praxen anbieten und ob sie als Individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL) verkauft werden. Demnach boten über die Hälfte der Praxen auf ihren Webseiten COVID-19-Antikörpertests an. Vier der 50 Praxen offerierten solche Tests nur mit Einschränkungen und zwei lehnten diese Tests explizit ab. Meist seien Labortests angeboten worden, zum Teil aber auch Schnelltests, von denen die World Health Organization (WHO), das Robert Koch-Institut (RKI) und die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) abraten.
Bei der begleitenden Versichertenbefragung gaben laut MDS sechs Prozent der über 6.800 Teilnehmer an, bereits einen COVID-19-Antikörpertest angeboten bekommen zu haben oder selbst danach gefragt zu haben. Die Initiative sei jeweils zur Hälfte vom Patienten oder vom Arzt ausgegangen.