Zuckerhaltige Getränke verursachen Millionen Krankheitsfälle weltweit
Zuckerhaltige Getränke (sugar-sweetened beverages, SSB) erhöhen das Risiko für Typ-2-Diabetes (T2D) und Herz-Kreislauf-Erkrankungen (cardiovascular diseases, CVD). Eine neue Studie analysierte die globale Krankheitslast durch SSB in 184 Ländern. Demnach könnte 1 von 10 neuen T2D-Fällen und 1 von 30 CVD-Fällen weltweit auf diese Getränke zurückzuführen sein – das entspricht 2,2 Millionen T2D- und 1,2 Millionen CVD-Fällen im Jahr 2020.
Besonders betroffen sind Lateinamerika, die Karibik und Subsahara-Afrika, wo der Konsum von SSB stark gestiegen ist. In Mexiko (30 % aller T2D-Fälle), Kolumbien (48,1 %) und Südafrika (27,6 %) sind die durch SSB verursachten T2D-Fälle am höchsten. Auch das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen war in Kolumbien (23,0 %), Südafrika (14,6 %) und Mexiko (13,5 %) besonders ausgeprägt.
Die Studie zeigt, dass vor allem Menschen mit mittlerem bis hohem Bildungsstand in städtischen Regionen betroffen sind. Zwischen 1990 und 2020 stiegen die durch SSB verursachten Erkrankungen in Subsahara-Afrika besonders stark – um 8,8 % bei T2D und um 4,4 % bei CVD. Insgesamt waren 2020 weltweit etwa 53.000 Todesfälle durch T2D auf den Konsum von SSB zurückzuführen, was 3,4 % aller T2D-Todesfälle ausmacht.
Ein Glas Coca-Cola (250 ml) enthält fast 27 Gramm Zucker, was rund 9 Stück Würfelzucker entspricht. Neben Cola gehören auch Energydrinks und Fruchtgetränke zu den Hauptquellen. Die Ergebnisse verdeutlichen die gesundheitlichen Risiken von zuckergesüßten Getränken und unterstreichen die Notwendigkeit gesundheitspolitischer Maßnahmen.
Quellen:
https://www.nature.com/articles/s41591-024-03345-4
https://www.aerzteblatt.de/news/diabetes-mellitus-mehr-als-zwei-millionen-faelle-pro-jahr-durch-zuckergesuesste-getraenke-c79b6ca6-9af8-48b7-b61a-046bd8a1a0c0