Verkehrs­lärm erhöht das Risiko für psychische Erkrankungen

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Zu viel Lärm kann krank machen und begünstigt u. a. die Entwicklung von Herz-Kreislauf- und psychischen Erkrankungen. Dabei wird das Gesund­heits­risiko durch Lärm im Vergleich zu anderen Risiken noch weitest­gehend unter­schätzt – zu Unrecht, denn viele Menschen sind verschiedenen Lärm­quellen unfrei­willig ausge­setzt, beispiels­weise am Arbeits­platz oder am Wohnort. Die physiologische Wirkung von Lärm ist bekannt: Eine Aktivierung des autonomen Nerven­systems führt zu einem Anstieg des Blut­drucks und der Herz­frequenz sowie zu einer vermehrten Aus­schüttung von Stress­hormonen.

Inzidenz von Depressionen und Angst­störungen steigt mit Verkehrs­lärm an

Insbesondere Verkehrs­lärm in der Nacht kann sich negativ auf die Schlaf­qualität und damit die Gesundheit auswirken, wie eine aktuelle Studie im Auftrag des Umwelt­bundes­amts (UBA) zeigt. So steigt z. B. das Risiko für die Entwicklung von psychischen Erkrankungen mit zunehmender Lärm­belastung. Das Risiko, an einer Angst­störung oder Depression zu erkranken, verdoppelt sich bei drei und mehr nächtlichen Aufwach­reaktionen. Für die vom UBA in Auftrag gegebene Studie wurden eine systematische Meta-Analyse der Literatur sowie zwei epidemiologische Studien durch­ge­führt, sodass die gewonnenen Erkenntnisse besonders belastbar sind.

Die Maßnahmen zur Reduktion von Verkehrs­lärm sind bekannt: Verringerung des Verkehrs­auf­kommens und Lärm­schutz­maßnahmen wie Lärm­schutz­wände und eine verminderte Höchst­geschwindigkeit (besonders nachts). Positiv bemerkbar auf den Lärm­pegel kann sich zudem der zunehmende Umstieg von Verbrennungs- auf Elektro­motoren in Kraft­fahr­zeugen machen, gerade bei niedrigeren Geschwindig­keiten im städtischen Umfeld.

 


Quelle: https://www.umweltbundesamt.de/presse/pressemitteilungen/verkehrslaerm-kann-risiko-fuer-depressionen (abgerufen am 28.04.2023)