Ursachenforschung bei Demenzen und Alzheimer
Trotz positiver Entwicklungen in der Alzheimerforschung – mit Lecanemab und Donanemab stehen nach langer Zeit zwei neuartige Antikörper zur Behandlung in Aussicht – bleiben die Interventionsmöglichkeiten, die ein Fortschreiten der Alzheimererkrankung verlangsamen oder gar dauerhaft stoppen, bislang äußerst gering. Auch vor dem Hintergrund einer alternden Bevölkerung wächst daher das Interesse, die Entstehung von Alzheimer und Demenzen besser zu verstehen. Neue Ergebnisse zweier Studien liefern dabei interessante Erkenntnisse.
In einer dänischen Studie wurden Daten von fast 1,5 Millionen Personen aus dem dänischen Bevölkerungsregister über einen Zeitraum von 40 Jahren analysiert. Dabei zeigte sich, dass das Demenzrisiko bei Personen, die mindestens wegen einer Infektion im Krankenhaus behandelt wurden, um 49 % höher lag als bei Personen ohne eine entsprechende Infektion. Zudem stieg das Demenzrisiko dosisabhängig mit steigender Anzahl an Infektionen. Verschiedenste Infektionen erhöhten das Demenzrisiko in der untersuchten Gruppe.
In einer weiteren Studie, bei der Daten von mehr als 4 Millionen über 50-jährigen Personen aus einer britischen Datenbank ausgewertet wurden, fand die zuständige Forschergruppe eine Assoziation zwischen einer symptomatischen Helicobacter-pylori-Infektion und dem Risiko für eine Alzheimererkrankung. In der Gruppe symptomatisch infizierter Patientinnen und Patienten lag das Alzheimerrisiko 11 % höher als in der Kontrollgruppe.