TK übt Kritik: DiGA-Preise um 50 % gestiegen
DiGA sind Medizinprodukte, die zulasten der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) verordnet werden können. Das Problem: Die Durchschnittspreise für die Apps sind seit 2020 im Schnitt um 50 % gestiegen. Dies geht aus dem DiGA-Report der Techniker Krankenkasse (TK) hervor.
Wie kommen die Preise für DiGA zustande?
Die Preisgestaltung erfolgt in zwei Phasen. Im ersten Erstattungsjahr können die Hersteller die Preise frei und unabhängig vom Nachweis eines Nutzens gestalten. Ab dem zweiten Jahr muss der Hersteller dann durch Studien den Nutzen seiner App belegen – anhand dessen werden die endgültigen Preise zwischen Hersteller und Krankenkassen verhandelt. Dr. Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der TK: „Die Hersteller kalkulieren die Abschläge der späteren Verhandlungen mit der GKV bereits in ihre Preise ein und setzen die Einstiegspreise immer höher an. Dadurch hat sich bei den Apps auf Rezept eine Preisspirale nach oben in Gang gesetzt.“ Die Preishöhe von DiGA im ersten Jahr sei unverhältnismäßig verglichen mit analogen Therapien, kritisiert Baas.
Der Trend der immer weiter steigenden Preisspirale ist deutlich zu erkennen: Der Durchschnittspreis für eine Anwendung lag 2020 bei 418 Euro, im Jahr 2023 sind es bereits 628 Euro. Die teuerste Anwendung kostet 2.077 Euro.
Wer verordnet Apps auf Rezept?
22.000 Ärztinnen und Ärzte in Deutschland haben bisher Apps verschrieben, die meisten Verordnungen stammen aus dem hausärztlichen Bereich, gefolgt von Orthopädinnen und Orthopäden. Die meisten haben bisher aber nur wenige Apps verschrieben: 74 % maximal zwei, 55 % bis zum 30.06.2023 sogar nur eine DiGA.
Tipp: Die wichtigsten Informationen zu den DiGA und was bei deren Verordnung beachtet werden sollte, fasst eine Praxishilfe auf dem DeutschenArztPortal zusammen.
Quellen: Techniker Krankenkasse: „DiGA-Report II: Preise für Apps auf Rezept sind um 50 Prozent gestiegen“ und Kernaussagen zum TK-DiGA-Report