Sinkende Verordnungszahlen für Antibiotika in Deutschland
In den letzten Jahren sind die Verordnungen von Antibiotika durch niedergelassene Ärzte in Deutschland für alle Altersgruppen gesunken. Dies ist das Ergebnis einer Versorgungsatlas-Studie des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi). In der Studie wurde die Verordnungshäufigkeit von Antibiotika für gesetzlich Versicherte in den Jahren 2010 bis 2018 untersucht. Insbesondere die Antibiotika, die als Reserve und wegen ihrer starken Nebenwirkungen nicht als Verordnung der ersten Wahl gelten, wurden seltener verordnet.
KV-spezifische Unterschiede
In der Studie wurde auch nach Altersgruppen, Wirkstoffgruppen und KV-Bereichen unterschieden. Die Verordnungsdaten bei Kindern zeigen, dass Antibiotika seltener bei leichten Infekten eingesetzt wurden. Auch die KV-spezifischen Unterschiede sind beachtenswert: Die häufigsten Antibiotika-Verordnungen im Jahr 2018 – gemessen in Verordnungen je 1.000 GKV-Versicherte – wurden im Saarland (572), Rheinland-Pfalz (524) und Westfalen-Lippe (506) ausgestellt; die wenigsten in Brandenburg (317), Sachsen (336), Thüringen (373) und Berlin (379).