PraxisBarometer 2021: Wie die Digitalisierung voranschreitet

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Das PraxisBarometer Digitalisierung liefert für das Jahr 2021 einen Überblick darüber, wie digitale Anwendungen in den vertragsärztlichen und -psychotherapeutischen Praxen verbreitet sind. Die Grundlage hierfür bildet eine repräsentative Befragung, an der sich mehr als 2.800 Praxen beteiligten.

Videosprechstunde wurde weniger genutzt als im Jahr 2020

Im Jahr 2020 wurde die Videosprechstunde aufgrund der COVID-19-Pandemie sehr häufig genutzt. Dieses Niveau konnte im Jahr 2021 jedoch nicht gehalten werden: Ein Fünftel der Arztpraxen boten Videosprechstunden an, im Vorjahr war es ein Viertel. Was die technische Machbarkeit anbelangt, so zeigte sich die Mehrheit der Praxen zufrieden. Die Videosprechstunde wurde aber insgesamt weniger positiv bewertet als noch im Jahr 2020. Auf Basis der bisherigen Erfahrungen finden ca. 80 % der Praxen Videosprechstunden für Neupatienten ungeeignet, aber ca. 70 % (bzw. 83 % der spezialisierten Facharztpraxen) für langfristig betreute chronisch kranke Patienten geeignet. Auch sehen zwei Drittel der Praxen Vorteile einer Videosprechstunde gegenüber einem Telefonat. Rund ein Viertel der Praxen hat ihr Angebot an Videosprechstunden im Jahr 2021 ganz eingestellt.

Die Telematikinfrastruktur (TI) leidet unter Störungen

Ein großes Ärgernis blieben die technischen Probleme der TI. Der Praxisanteil mit täglichem Auftreten von Fehlern hat sich auf 18 % verdoppelt. Damit berichtete die Hälfte der Praxen (bzw. knapp 60 % der Arztpraxen, darunter zwei Drittel der hausärztlichen Praxen), dass mindestens wöchentlich Fehler im Zusammenhang mit der TI auftreten.

Enttäuschung über den Fortschritt der Digitalisierung

Über den Nutzen der Digitalisierung bzw. auch die Erwartungen für die Zukunft zeigt sich eine zunehmende Ernüchterung: Erwarteten im Jahr 2019 noch jeweils mehr als die Hälfte der Praxen Verbesserungen für das Praxismanagement sowie die Kommunikation mit anderen Praxen/ambulanten Einrichtungen und Krankenhäusern, waren es im Jahr 2021 nur noch etwas über 40 %. Im Hinblick auf das Praxismanagement war es nur noch rund ein Viertel.

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