Die neue S3-Leitlinie „Komplementärmedizin in der Behandlung von onkologischen PatientInnen“ soll allen in der Onkologie tätigen Berufsgruppen wie Ärzten, Pflegekräften und Psychologen als präzises Nachschlagewerk dienen. Damit soll ermöglicht werden, Fragen von Patienten evidenzbasiert zu beantworten und ggf. aktive Empfehlungen auszusprechen oder auch von konkreten Maßnahmen und Verfahren abzuraten.

In der Leitlinie werden die wichtigsten zur komplementären und alternativen Medizin zählenden Methoden, Verfahren und Substanzen, die aktuell in Deutschland von Patienten genutzt werden, nach den Kriterien der evidenzbasierten Medizin bewertet.

Die umfangreiche Dokumentation der Leitlinie hat dabei gezeigt, dass für die meisten Methoden der komplementären Medizin nur wenig wissenschaftliche Daten vorliegen. Hinzu kommt, dass zum Beispiel bei vielen Studien die Zahl der Probanden klein gewesen ist und eine adäquate Vergleichsgruppe gefehlt hat.

Die Leitlinie empfiehlt, dass alle Krebsbetroffenen frühestmöglich und im Verlauf wiederholt zur aktuellen und geplanten Anwendung von komplementären Maßnahmen befragt und bei Interesse auf verlässliche Informationsquellen verwiesen werden. Zudem sollte gezielt auf mögliche Interaktionen zwischen diesen Anwendungen und der Krebstherapie hingewiesen werden.

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Quelle: Deutsche Krebsgesellschaft, Gemeinsame Pressemitteilung vom 26.07.2021, „Erstmals S3-Leitlinie ‚Komplementärmedizin in der Behandlung von onkologischen Patient*innen‘ erschienen“