Neue Leitlinie für die Behandlung von Hypertonie empfiehlt Kombipräparate
Die neue europäische Leitlinie für die Behandlung der arteriellen Hypertonie* empfiehlt ausdrücklich Fixkombinationen, d. h. Präparate mit zwei bis drei Wirkstoffen, da sie die Adhärenz positiv beeinflussen können.
Außerdem sind auch weniger Nebenwirkungen zu erwarten, wenn unterschiedliche Wirkstoffe in niedriger Dosis kombiniert werden, als wenn die Dosierung einer Monosubstanz zum Erreichen des Zielblutdrucks immer weiter gesteigert werden muss.
In Deutschland machen laut Deutscher Hochdruckliga (DHL) Kombinationspräparate bisher nur einen Anteil von ca. 15 Prozent der Verordnungen von Blutdrucksenkern aus; Zweifachkombinationen 14 Prozent und Dreifachkombinationen ein Prozent.
Gründe dafür sind einerseits der Preis, der bei Kombinationspräparaten durchschnittlich zwei- bis drei Mal so hoch ist als der eines Monopräparates und außerdem war die Kombination mehrerer Wirkstoffe bisher nicht als Erstlinientherapie vorgesehen. Deshalb sind auch nur sehr wenige Kombinationspräparate für die Erstlinie zugelassen, so die DHL.
Die DHL fordert deshalb eine schnelle Umsetzung der Leitlinienempfehlung – auch abrechnungstechnisch – damit niedergelassene Ärzte ihre Patienten leitliniengerecht und ohne zusätzliches Regressrisiko versorgen können.
» Deutsche Hochdruckliga e. V. DHL: Leitlinien zur Behandlung der arteriellen Hypertonie*
* Leitlinie der European Society of Cardiology (ESC) und European Society of Hypertension (ESH)