Kinder und Jugendliche mit Post-COVID zeigen Veränderungen der Lunge
In einer aktuellen prospektiven Studie wurden die Auswirkungen des Post-COVID-Syndroms (PCS) bei Kindern und Jugendlichen auf diverse Lungenparameter analysiert. Dazu wurden 27 am PCS erkrankte Kinder und Jugendliche aus der Long-COVID-Kids-Niedersachsen-Studiengruppe sowie 27 Gesunde u. a. mit einer Magnetresonanztomographie (MRT) der Lunge untersucht. Das Durchschnittsalter lag in beiden Gruppen bei 15 Jahren (12–17 Jahre), die Geschlechterverteilung war in beiden Gruppen gleich (52 % weiblich) und die Zeit seit der COVID-19-Infektion betrug in der PCS-Gruppe im Durchschnitt 30 Wochen (20–38 Wochen).
Die Untersuchungen zeigten einige Auffälligkeiten in der PCS-Gruppe gegenüber der gesunden Kontrollgruppe: Beispielsweise wiesen PCS-Erkrankte eine niedrigere regionale Ventilation und Perfusion der Lunge auf. Außerdem bestand eine positive Korrelation zwischen reduzierter Lungenperfusion und dem Ausmaß von Fatigue (Bell Score). PCS-Erkrankte, die zusätzlich kardiopulmonale Symptome aufwiesen, zeigten größere Ventilations- und Perfusionsdefekte im Vergleich zur Kontrollgruppe.
Studie ist Rationale für weitere Untersuchungen im Zeitverlauf
Die Stärken der Studie liegen in der gut charakterisierten Studienkohorte sowie in der umfassenden Analyse der Lungenparameter mit modernen Untersuchungsmethoden. Als Schwächen nennen die Autorinnen und Autoren die geringe Kohortengröße sowie die Heterogenität der Studienpopulation – mit einer relativ großen Altersspanne und vielfältigen Symptomen. Einen weiteren Unsicherheitsfaktor stellen SARS-CoV-2-Infektionen bei einem Teil der Kontrollgruppe dar, diese könnten die Interpretation der Ergebnisse erschweren, da PCS-Erkrankte und Genesene in der Kontrollgruppe möglicherweise bestimmte Charakteristika teilen.
Zukünftig sollten multizentrische Studien mit größeren Kohorten durchgeführt werden, die diese ersten Ergebnisse validieren und die Veränderungen der Lungenparameter im zeitlichen Verlauf nach einer SARS-CoV-2-Infektion evaluieren.