Fallstudie zeigt: Cholesterin- und Blutdrucksenker verbessern Post-COVID-Symptome
Auch etwas mehr als 4 Jahre nach Beginn der COVID-19-Pandemie stellt Long COVID bzw. Post-COVID das Gesundheitssystem vor große Herausforderungen und die Wissenschaft vor viele ungeklärte Fragen: Was sind die Ursachen der Erkrankungen und wie kann man Betroffenen therapeutisch am besten helfen?
Eine kleine Studie an der Phillips-Universität Marburg liefert dazu neue Erkenntnisse. 16 Patientinnen und Patienten mit entweder Post-COVID- oder Post-Vac-Syndrom zeigten nach einer 6-wöchigen Behandlung mit einem Statin und einem Angiotensin-II-Antagonisten eine deutliche Besserung ihrer Symptome (Fatigue Score, Bell Disability Scale). Gleichzeitig sanken Gesamtcholesterin, LDL-Cholesterin und der Blutdruck signifikant – HDL-Cholesterin veränderte sich nicht. Entzündungsparameter wurden durch die Therapie bis auf eine Reduktion des C-reaktiven Proteins in der Post-COVID-Gruppe nicht beeinflusst.
Weitere Untersuchungen einschließlich einer Analyse des HDL-Proteoms zeigten auffällige proinflammatorische Veränderungen im Fettstoffwechsel der Post-COVID- bzw. Post-Vac-Betroffenen im Vergleich zu gesunden Kontrollen. Die Autorinnen und Autoren weisen auf die Limitationen dieser Pilotstudie hin, deren Ergebnisse in einer größeren, placebokontrollierten klinischen Studie validiert werden müssten.