Mehr als 45 neue Arzneimittel seien im Jahr 2023 möglich – so war der Ausblick des vfa (Verband der forschenden Pharmaindustrie) vor ziemlich genau einem Jahr.¹

Was ist daraus geworden? Die Innovations­bilanz des Jahres 2023 zeigt, dass es 30 Medika­mente mit neuen Wirk­stoffen auf den Markt geschafft haben. Bei anderen Arznei­mitteln wurden die bestehenden Zulassungen auf neue Anwendungs­gebiete erweitert. Wie bereits vor einem Jahr prognosti­ziert, lag der Fokus bei den neuen Arznei­mitteln auf Krebs­erkrankungen (insgesamt 12 neu eingeführte Arznei­mittel), aber auch neue Impf­stoffe und Anti­körper­therapien zum Schutz vor RSV-Infek­tionen und vor dem Dengue-Fieber sind darunter. Zum Vergleich: 2021 und 2022 wurden 46 bzw. 49 Medika­mente mit neuem Wirk­stoff in Deutsch­land eingeführt. Laut vfa hätten es auch im Jahr 2023 mehr neue Arznei­mittel sein können. Der Präsident des vfa, Han Steutel, erklärt: „Es standen genügend zugelassene Medika­mente bereit. Doch das GKV-Finanz­stabilisierungs­gesetz von 2022 mit seinen Eingriffen in das Erstattungs­system hat dazu beigetragen, Unter­nehmen von der Vermark­tung einzelner Medika­mente in Deutsch­land abzubringen. Sie ziehen sie vom Markt zurück oder führen sie gar nicht erst ein. Das dürfte sich fortsetzen, bis in Deutsch­land wieder Markt­bedingungen herrschen, die verlässlich medizinischen Fort­schritt anerkennen.“²

1 Pressemitteilung 039/2022 des vfa vom 27.12.2022 „Ausblick auf 2023: Mehr als 45 neue Medikamente möglich – Krebserkrankungen im Fokus“

2 Pressemitteilung 040/2023 des vfa vom 19.12.2023 „Arzneimittelinnovationen 2023: Gesetz bremst medizinischen Fortschritt“