Aktualisierte S2k-Leitlinie „Helicobacter pylori und gastroduodenale Ulkuskrankheit“
Mit einer Prävalenz von etwa 30 % sind Helicobacter-pylori-Infektionen die häufigste Ursache für gastroduodenale Ulkuskrankheitenin Deutschland. Unter der Federführung der Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) wurde die aktualisierte S2k-Leitlinie „Helicobacter pylori und gastroduodenale Ulkuskrankheit“ im Juli veröffentlicht, die die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse und daraus abgeleitete Empfehlungen für die Praxis beinhaltet. Wichtigste Neuerung ist die Einstufung des Nachweises von Helicobacter pylori als bakterielle Infektionskrankheit des Magens – unabhängig davon, ob Symptome vorliegen oder nicht. Dies hat zur Konsequenz, dass bei positivem Befund eine Eradikationstherapie indiziert ist.
Darüber hinaus gibt es verschiedene Anpassungen, beispielsweise bei den Empfehlungen zur Therapie und zur Diagnose. Die Empfehlung zur Erstlinientherapie ist individueller und einfacher geworden; so stellt die Bismuth-basierte Quadrupeltherapie die bevorzugte Behandlung dar. Außerdem wird die Untersuchung auf eine vorliegende Helicobacter-pylori-Infektion für ein größeres Patientenkollektiv angeraten – dazu gehören jetzt auch Patienten mit funktioneller Dyspepsie sowie solche mit einem erhöhten Risiko für eine Ulkuskrankheit oder Ulkuskomplikationen vor Beginn einer geplanten ASS- oder NSAR-Dauermedikation.